Allgemein

Eröffnung der Sonderausstellung „MUSIC! Von Beethoven bis Beyoncé“

12. März 2022

Durch meine Arbeit für das Braunschweigische Landesmuseum hatte ich vorgestern Gelegenheit die Eröffnung zur Sonderausstellung „Music! Von Beethoven bis Beyoncé“ mitzuerleben. Obwohl mir das Konzept und der Inhalt bereits bekannt waren, hat mich die Umsetzung nochmals positiv überrascht. Denn anders als es der Name es nämlich vermuten lässt, geht es nicht um das klassisch-chronologische Erschließen einer „Kunstgattung, deren Werke aus Schallereignissen bestehen“, sondern vor allem um das unmittelbaren Erleben aller Facetten der Musik an sich. Dabei versucht man stets ungeniert die immer einfach zugänglichen Antworten auf Fragen à la „Wie funktioniert ein Trommelfell? Was hört ein Geiger in einem Orchester oder wie komponiert ein Musiker?“ sprichwörtlich spielend zu vermitteln, denn, und das ist besonders, steht bei „Music!“ vor allem das Mitmachen im Mittelpunkt.

Wer also in den nächsten Monaten nach einem sehr kurzweiligen Zeitvertreib für die ganze Familie sucht, sollte in einen eventuellen Besuch definitiv mehr als nur einen Gedanken investieren. Es lohnt sich!

Braunschweigisches Landesmuseum:
Music! Von Beethoven bis Beyoncé.
11.03.2022-29.01.2023
Hinter Ägidien, 38100 Braunschweig
Erwachsene 6 Euro, Kinder (6-17 Jahre) 3 Euro
Di-So, 10-17 Uhr

Befestigungen, Burgen

Burg Langeleben

25. Februar 2022
Kernanlage von Nordost

Über die ehemalige Burg oberhalb von Lelm ist bis heute insgesamt relativ wenig geschrieben wurden. Sowohl der Blick in die fachwissenschaftliche Literatur, als auch der Überschlag der etwas zahlreicheren populärhistorischen Werke offenbart hier eine allgemeine Referenzarmut, die ihre Blüten in der zum Teil kritiklosen Übernahme des Vorhergeschriebenens trägt. Das ist natürlich nicht so gut. Deshalb gilt es besonders im Fall der Burg Langeleben die Kontextualisierung auf ein Minimum zu beschränken und nur mit dem umzugehen, was quellentechnisch tatsächlich halbwegs nachvollziehbar ist.

Geschichtlich gesehen tritt der Ort Mitte des 12. Jahrhunderts das erste Mal in Erscheinung. Von einer sich dort befindlichen Befestigung wird in den Quellen ab der Mitte des 13. Jahrhunderts gesprochen. Bis zu ihrer Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg waren die Familien von Asseburg, von Sunstedt, von Heimburg, von Veltheim und von Schen[c]k (= von Flechtingen) weitere Lehensnehmer/(Pfand-)Besitzer der Burg.

Bildmitte: Kernanlage mit umlaufendem Graben und Kernplateau im Zentrum. Darauf im Nordwesten erhaltener Rest des Westwerks.

Über die Baulichkeiten der mittelalterlichen Anlage ist nicht viel bekannt. In der Draufsicht begegnet uns die Kernburg als eine wenigstens in Teilen doppelt ausgestaltete und oval-runde Wallgrabenbefestigung von etwa 90 mal 140 Metern Durchmesser, in deren Zentrum sich ein unregelmäßig geformtes Kernplateau von 55 mal 40 Metern befindet. Der das Plateau umschließende innere Befestigungsgraben ist noch heute wasserführend und in seinem südöstlichen Bereich teichartig erweitert. Bedingt durch das insgesamt nach Südosten abfallende Gelände ist er in seinem nordwestlichen Teil bis zu 7 Meter tief ausgeführt. Dort, wo ursprünglich nötig, begleitete ihn ein weiteres, heute mehr oder weniger stark verschlissenes Wallgrabensystem.

Aufgrund der räumlichen Enge und gestützt durch den Vergleich mit zeitähnlichen Befestigungen, wurde die Anlage bereits von Anfang an durch eine sich hier im Norden befindliche Vorburg ergänzt. Von den zuletzt dort errichteten Baulichkeiten (nordwestlich der Kernanlage, Zustand wahrscheinlich 17. Jhd.) künden noch heute entsprechende Bewuchsmerkmale im Bodenrelief.

Nordwestlicher Vorburgbereich. Bildmitte: Rechteckige, helle Bereiche im Bewuchs markieren den Standort der ehemaligen Vorburgbebauung.

Den Baubestand des Kernplateaus betreffend, sind dort durch archäologische Untersuchungen drei dicht beieinanderliegende Gebäude nachgewiesen. Das größte von ihnen (29x10m) lässt sich wenigstens in seiner letzten Bauphase als Kirche ansprechen, deren baulich ausgeschiedenes Westwerk mit dem heute noch erhaltenen Mauerrest korrespondiert. Quellentechnisch ist in Langeleben ab 1400 ein (Leut-)Priester nachgewiesen (siehe u.a. Handsiegelfund von 1722: s. plebani in Langeleghe). An dieses Bauwerk schlossen sich im Süden und Westen noch wenigstens zwei weitere Gebäude an (10x5m und 8,5×4,5m), deren Funktion aber in der Literatur nicht weiter beschrieben ist. Über Bebauung- und Umbauphasen der Kernanlage gibt es keine Aufzeichnungen. Denkbar wäre aber eine der Repräsentation und Funktionalität geschuldete Abfolge, wie sie sich auch für zahlreiche anderen Anlagen dieser Art nachweisen lässt. Ebenfalls unbeantwortet muss die Frage nach der Ursprünglichkeit der Gesamtform des Kernplateaus bleiben, dessen heutige unsymmetrische Gestalt auch das Produkt der Anlage eines später dort errichteten Schlossparkumbaus gewesen sein kann. Der Zugang erfolgte auf jeden Fall über eine quellentechnisch nachgewiesene Holzbrücke, welche sich wohl an der Nord(-Ost?)-Seite zwischen Kern- und Vorburg befand.

Bereits 50 Jahre vor ihrer Zerstörung im Jahr 1626 ist ein umfangreicher Neuaufbau der gesamten Anlage überliefert. In diesem Zusammenhang wird auch von der Neueinrichtung der Burgkapelle in einem Raum berichtet, dessen beschriebene Abmessungen von 16 Fuß im Quadrat in etwa denen des Innenraums des oben beschriebenen Westwerks entsprechen. Sollte das so sein und nun das ehemalige Westwerk die alleinige kirchliche Funktion übernommen haben, bleibt unklar, was mit dem Rest des Gebäudes (Langhaus?) nachdem Wiederaufbau geschah. In jedem Fall sind für dieses Bauwerk im Jahr 1605 noch zwei Glocken überliefert. Nach ihrer Zerstörung lag die Burg für 63 Jahre als Ruine da, bis sie ab 1689 zur Gewinnung von Baumaterial für das nahegelegene Jagdschloss mit Ausnahme des heutigen Rest abgetragen wurde.

Undatierte Ansicht Langelebens aus östlicher Richtung (vermutlich 18. Jhd.). Bildmitte: Jagdschloss, Kavalierhaus und weitere Gebäude. Davor Rest des ehemaligen Westwerks.

Literaturauswahl

Schultz, Hans Adolf: Burgen und Schlösser der Braunschweiger Landes. Braunschweig 1983.

Befestigungen, Burgen

Die Burg der Edelfreien von Hagen / Alte Burg bei Warberg

6. Februar 2022
Luftaufnahme Gesamtanlage. Dunkel als konzentrische Kreise zeichnen sich die Gräben der Anlage ab. In der Mitte liegt das Kernplateau.

Das Erleben von Burgställen übt auf geschichtsinteressierte Menschen immer einen besonderen Reiz aus. Zum einen, weil man dort dem theoretischen Wissen einen Ort haptischen Erlebbarkeit hinzufügen kann. Zum anderen, weil es diese Orte der Dissonanz von immaterieller Präsents und physischer Vakanz sind, die am inspirierensten zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit zu vermitteln verstehen. Aus diesem Grund führt der heutige Artikel in den Wald oberhalb des Dorfes Warberg am Elm. In Hanglage etwa zwei Kilometer vom heutigen Ortskern entfernt, überrascht den interessierten Besucher dort ein bemerkenswertes System aus einer konzentrisch angelegten und mehrfach gestaffelten Wallgrabenbefestigung.

Das Zentrum dieser Anlage bildet ein ehemals von einer Steinmauer eingefasstes Kernplateau von 45 Metern Durchmesser, welches ursprünglich zweifach von Wällen und Gräben umwehrt, seine fortifikatorische Fortsetzung in einer sich nach Norden anschließenden Vorburg fand. Die eigentliche herrschaftliche Unterkunft bestand aus einem im Grundriß 13 mal 13 Meter messenden Wohnturms, welcher im Untergeschoss die bemerkenswerte Mauerstärke von 3 Metern aufwies. Aufgrund seiner Abmessungen so schon bereits zu den imposantesten Wohntürmen dieser Zeitstellung in Norddeutschland zählend, war er zusätzlich noch über zwei sich in einem Anbau befindliche Öfen beheizbar. 15 Meter von diesem Gebäude entfernt befand sich ein 7 mal 9 Meter großes und ebenfalls massiv ausgeführtes Torhaus, welches den einzigen Zugang zum Kernplateau kontrollierte. Daneben gab es einen ursprünglich 33 Meter tiefen Burgbrunnen, welcher bei dieser Teufe schon bergmännisch aufgefahren, die Burgbewohner mit Trinkwasser versorgten musste. Darüber hinaus spiegelten das Vorhandensein einer (leider nur noch historisch fassbaren) Kapelle, einer Schmiede und eines Backofens/Küchengebäudes den klassischen Gebäudekanon einer gut situierten Burganlage des 11. Jahrhunderts wieder. Zusätzlich illustrieren hochqualitative und von entsprechender Begüterung ihrer ehemaligen Besitzer berichtende Alltags- und Luxusgegenstände den überdurchschnittlichen Standard der Befestigung. Der Durchmesser der Gesamtanlage betrug mindestens (!) 220 mal 170 Meter und machte sie zusammen mit dem Vorhergenannten zu einem herrschaftlichen Zentralort der Gegend östlich des Elms.

Geschichtlich war die ehemalige Burganlage zeitlich und kontextuell bis in 19. Jahrhundert schwierig einzuordnen. Weder wusste man genau wer sie gebaut hat, noch wann sie eigentlich in Funktion war. Erst die Forschungen Georg Bodes zu Beginn des 20. Jahrhunderts sorgten für etwas Aufklärung, als er vollkommen zu Recht erkannte, dass die Adelsdynastie der Edelfreien von Hagen und derer von Warberg ein und dieselbe Familie waren. Obwohl an dieser Stelle erst einmal verwirrend anmutend, ist dieser Umstand in Bezug auf die Wurzeln der Burganlage doch von allerhöchstem Interesse, da die Familie von Hagen urkundlich bereits seit 1129 immer wieder im engsten Umfeld der süpplingburgisch-welfischen Hochherrschaft in Erscheinung trat. Zu den wichtigsten Angehörigen dieser Zeit gehörte Gunzelin von Hagen, welcher unter Heinrich dem Löwen zum Statthalter der zuvor eroberten Obotritenlande (gelegen zwischen Elbe und Oder und flächenmäßig immerhin fast 1/10 der Gesamtfläche des heutigen Deutschlands) avancierte und ab 1167 offiziell als comes de Zverin (Graf von Schwerin) in Erscheinung tritt.

Äußerer Grabenverlauf

Insgesamt darf die Familie von Hagen als eine der regionalen Stützen welfischer Territorialmacht gelten, deren eigentliche Heimstatt aber lange Zeit nur Inhalt von Vermutungen blieb (siehe bspw. die vermeintliche Burg im Brunnental bei Helmstedt). Diesen Umstand konnten erst die unter Hans Adolf Schultz in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts durchgeführten Ausgrabungen beenden, welche die quellentechnisch indirekt für das Jahr 1200 überlieferte Zerstörung des Stammsitzes derer von Hagen mit der Anlage im Elm zusammenbrachte. Über den Umstand ihrer Zerstörung berichteten kontextuell mehrere Quellen. Inhalt aller Schilderungen war ein durch den Magdeburger Erzbischof Ludolf von Kroppenstedt durchgeführter Feldzug gegen die welfischen Stammlande Ottos IV. im Kontext des Deutschen Thronstreits (siehe Artikel über die Harli- und die Schverlingenburg). Im Zusammenhang  mit diesen Kampfhandlungen wurden zu Beginn des Jahres 1200 erst Helmstedt und dann eine Warberg genannte Anlage zerstört. Weshalb die Quellen hier von einer Anlage anderen Namens berichteten und sie aber doch nur die Befestigung im Elm gemeint haben konnten, ist nur zu verstehen, wenn man durch die nahezu zeitgleiche Nennung vierer Angehöriger der Familien von Hagen und von Warberg mit exakt gleichen Vornamen (Konrad/Hermann von Hagen und Konrad/Hermann von Warberg) hieraus zwei identische Personen als Angehörige nur einer einzigen Familie begreift. Konkret ist es nämlich so, dass die Familie von Hagen sich nur zwei Jahre nach der Zerstörung ihres Stammsitzes im Elm (Hagenburg) nach ihrem neu errichteten Stammsitz in de Werberge (von Warberg) umbenannte. Dieser Vorgang ist noch typisch für Adelsfamilien dieser Zeitstellung, da in einer Gesellschaft ohne Nachnamen (abgesehen von Angehörigen der Leitdynastien) in Urkunden selbige nahezu immer mit „DERJENIGE, (welcher) VON (der) BURG XY (kommend)“ referenziert wurden. Hier trat eine Änderung erst später als Abgrenzung zum aufsteigenden Dienstadel ein, der der statischen Nomenklaturen in Form von althergebrachten Herkunftsreferenzen nun einen höheren Stellenwert beimaß. Im Fall der Hagenburg kam hinzu, dass sämtliche Quellen erst retrospektiv und zum Teil mit erheblicher Distanz über die entsprechenden Vorgänge berichteten. Und hier scheint man sich der Einfachheit halber bei den geschilderten Umständen dann des zur Zeit der Niederschrift geläufigen Namens der Familie „von Warberg“ bedient zu haben, da man im Bewusstsein ihrer historia wohl davon ausging, dass der Name ihres alten Stammsitzes so über jede Verwechslung erhaben wäre.

Blick über das mehrfach gestaffelte Wall-Grabensystem. Kernplateau links im Bild.

So bleibt es nun zu überprüfen, ob dieses Konstrukt auch an der Befestigung selbst besteht. Und tatsächlich scheint es so, dass die archäologischen Befunde die These stützen, da selbige auf der Anlage einen flächigen Zerstörungshorizont auswiesen, der zwar Funde des (vor allem) 12. Jahrhunderts enthielt, aber keinerlei Artefakte jüngeren Datums (u.a. des 13. Jahrhunderts) zu Tage förderte. In Kombination mit den zum Teil indirekten, für die Burg Warberg überlieferten Errichtungsnotizen vom Anfang des 13. Jahrhunderts und dem räumlichen Verhältnis beider Anlagen zueinander, kann die Befestigung im Elm nur der ehemalige Stammsitz der Edelherren von Hagen gewesen sein, dessen Namen der standarisierten Nomenklatur nach sehr wahrscheinlich Hagenburg gewesen sein wird.

20 Meter breiter und 4 Meter tiefer Grabenverlauf

Wie nach der Errichtung der moderneren Niederungsmotte dann mit der alten Anlage im Elm verfahren wurde, ist nach Ausweis der Quellen schnell erklärt. Eine Einschwämmschicht im Untergeschoss des ehemaligen Wohnturms gab Auskunft über ein längeres Leerstehen des ausgebrannten Turms. Wann dessen Ruine zur Materialgewinnung endgültig abgebrochen wurden ist unklar. Sicher ist nur, dass es irgendwann dazu kam, denn die heute erst ab einer Tiefe von 3,8 Metern zur Waldoberfläche anzutreffenden Gebäudereste weisen klar auf eine organisierte Bergung des dortigen Baumaterials hin. Danach scheint sich der Nebel der Geschichte offensichtlich relativ schnell über die alte Befestigung am Elmhang gelegt zu haben, dessen Lichtung, wie bereits geschildert, ein Unterfangen anhaltender Beschäftigung ist.

Zum Schluss: Wer seinem Geschichtswissen einen authentischen Ort hochmittelalterlicher Adelsrepräsentation hinzufügen möchte, sollte das tunlichst in Form eines Spaziergangs zur Hagenburg umsetzen. Durch das dort seit einiger Zeit installierte Informationssystem in Form von Schildern und befestigen Wegen, ist die Anlage in ihrem Aufbau vor Ort deutlich einfacher begreiflich geworden, als das nich vor ein paar Jahren der Fall war. Wem das nicht reichen sollte, dem empfiehlt sich zusätzlich ein Abstecher in das Familienmuseum Brunswic anno 1221 (Standort St. Ulrici-Brüdernkirche in Braunschweig) des Braunschweigischen Landesmuseum. Dort wird ein auf der Anlage ausgegrabener Klappspiegel aus Tierknochen präsentiert, dessen vorderseitige Verzierung in der Interpretation entweder auf eine stilisierte Stadtansicht oder gar auf eine Turmburg schließen lässt (wer hätte‘s gedacht!). Sollte es sich dabei tatsächlich um letzteres handeln, wäre es zumindest perspektivisch nicht ausgeschlossen in dieser Darstellung eine letzte, wenn auch nur symbolische Reminiszenz an das Antlitz der Hagenburg vor ihrer Zerstörung im Jahr 1200 zu sehen.

Von der Anlage geborgener Klappspiegel. Original im Braunschweigischen Landesmuseum.

Und was wäre das für ein unglaubliche Fügung des Schicksals! Man stelle sich einmal vor, dass die einzige Ansicht der Titanic aus einer in ihrem Wrack auf dem Grund des Atlantiks konservierten Fotografie bestünde, die sich aber nur dadurch erhalten hätte, weil sie in einem Fotoapparat 4000 Meter unter dem Meeresspiegel sicher vor jedwedem Mülleimer gewesen wäre. Geschichte ist schon manchmal verrückt.

Literaturauswahl

Hartmann, Hermann: Die Edelherren von Warberg. Braunschweig 2001.

Bernatzky, Monika: Der Deutsche Orden am Elm. Elmsburg, Lucklum, Reitlingstal. Helmstedt 2020.

Bode, Georg: Herkunft und Heimat Gunzelins von Hagen des ersten Grafen von Schwerin. In: Quellen und Forschung zur Braunschweigischen Geschichte, Band 2, Wolfenbüttel 1912, S. 1-76.

Allgemein

Kreisheimatpfleger jetzt auf Braunschweigische Landschaft

3. Februar 2022

Zu meiner großen Freude ist mein Blog jetzt auch permanent über die Homepage der Braunschweigischen Landschaft zu erreichen. Wer in Zukunft also vor hat diesen Weg des Zugriffs auf meine Seite zu wählen, sollte jedes Mal die Gelegenheit nutzen, um sich dort auch über die anderen wunderbaren Projekte zum Thema Kultur und Geschichte des Braunschweiger Landes zu informieren.

Hic fuit!

Befestigungen, Burgen

Die Asseburg

28. Januar 2022
Asseburg – Kernanlage

Bei den meisten Burgställen des Braunschweiger Landes fängt die Einleitung zu einem sich mit ihnen beschäftigenden Artikel nahezu zwangsläufig mit … versteckt im Wald liegt… an. Nicht so im Fall der ehemaligen Asseburg im Landkreis Wolfenbüttel. Selbst an mäßig schönen Tagen zieht es Spaziergänger und Sportler in recht beträchtlicher Anzahl auf den Kammweg oberhalb von Wittmar. Natürlich nicht, um sich dort mit der hier ausgesprochen dichten Geschichtsüberlieferung auseinanderzusetzen, aber trotzdem in den meisten Fällen durchaus im Bewusstsein sich an einem bedeutungsschweren Ort aufzuhalten. Wäre die Absicht nun aber sich doch mit der historia auseinanderzusetzen, müsste man dafür nicht einmal erst den Aufstieg zum Assekamm über die von Scheitelbuchen gerahmte Liebesallee wagen. Denn bereits der Parkplatz der Assewirtschaft, beziehungsweise das sich ihm östlich anschließende Wiesenplateau, böte hierfür in Form des sich ehemals dort befindlichen Salzbergwerks Asse genügend Anknüpfungspunkte.  Ursprünglich errichtet in den haydays der Industrialisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wurden hier mit Unterbrechungen bis 1964 Kali- und Steinsalze gefördert, verarbeitet und versendet. Der dafür nötige Industriekomplex bestehend aus Bergbaueinrichtungen, der Salzaufbearbeitung und den Bahnhofsanlagen, nahm nahezu die gesamte Fläche des Tals ein. Geblieben davon ist nur ein (modernes) Kontrollhäuschens zur Registrierung von Bergbewegungen im 1899 abgeteuften und immer noch 360 Meter tiefen Abbauschachtes Asse I. Trotzdem und gerade im Zusammenhang mit dem zwischen 1906 und 1908 oberhalb von Remlingen abgeteuften Förderschacht Asse II, der von 1967 bis 1978 das Endlager für radioaktive Abfälle bediente, ist eine Überwachung der Bergstabilität hier so wichtig wie vielleicht nirgends anders.

Den Parkplatz über die Liebesallee in Richtung des Bismarkturms verlassend, darf  man sich nach vollendetem Aufstieg über einen wundervollen Ausblick vom Großen Bruch bis zum 60 Kilometer entfernten Brocken freuen. Allerdings vergegenwärtig die bemerkenswerte Aussicht in Kombination mit der heute noch die Asse einrahmenden Straßenführung, u.a. nach Halberstadt und Leipzig, die topographische Zwangssituation, die vor 800 Jahren den Ausschlag zur Erbauung der Burganlage gegeben hat. Symbolisch, wie auch pragmatisch hätte die Asseburg an wenig anderen Stellen wirkmächtiger inszeniert werden können.

Und das galt natürlich auch für die zwischen 1900 und 1901 errichtete Bismarksäule, welche nach dem damals ausgesprochen populären Entwurf mit dem bescheidenen Namen „Götterdämmerung“ als eines von 47 Bauwerken dieses Modells gebaut wurde. 24 Meter hoch und nahezu 30.000 Reichsmark teuer, ging es hier ebenfalls um das Sehen und Gesehen werden. So wurde bis 1906 jährlich, und darüber hinaus unregelmäßig bis in die 1940er Jahre, die auf dem Turm befindliche Feuerschale jeweils für 4 Stunden bei einer Flammenhöhe von 5 Metern zum brennen gebracht. Als politischer Vorgang so dem heutigen Betrachter eher wie eine Szene aus Tolkins Herr der Ringe anmutend, war die inszenatorische Aussage der brennenden Säulen damals an religiösen Nationaleifer kaum zu überbieten.

Den Weg nach Nordwesten fortsetzend, weisen vor allem die Veränderungen des Bodenreliefs auf eine nahende Ankunft am Platz der ehemaligen Burganlage hin. Beeindruckend tiefe Einschnitte im Kammbereich, welche als fortifikatorisch relevante Halsgräben doppelt gestaffelt beide Schmalseiten der Kernanlage sicherten, übernahmen hier die sonst vom Steilhang gebotene Schutzfunktion.

Die Asseburg wurde in einer für ihre Erbauer unsteten Zeit nach dem Tod Kaiser Ottos IV. im Jahr 1218 errichtet. Von Beginn an als Ganerbeburg geplant, war die Anlage Heimstatt mehrerer (nieder-)adliger Familien. Nach dem Ausweis der Quellen zeigte sich vor allem Gunzelin von Wolfenbüttel neben dem edelfreien Haold von Biewende als federführend in der Errichtung der Gesamtanlage, welche in ihrer Komposition deutliche Ähnlichkeiten zur ebenfalls von Gunzelin umgesetzten Harliburg aufweist. Wann die Anlage fertiggestellt wurde, ist unklar. Überliefert ist aber, dass sie bereits fünf Jahre nach Baubeginn als Hinterlegungsort einer bedeutenden Summe Reichsgelder vorgeschlagen wurde und damit fortifikatorisch jenem umfassenden Schutzanspruch genügen musste, der für ein Vorhaben dieser Art Vorrausetzung war.  

Die finale Ausdehnung der Kernanlage betrug 185 Meter Länge, bei einer Breite von 35 bis 50 Metern. Intern war sie in einen Unterburgbereich ohne nennenswerte Bebauung und einen höher gelegenen Oberburgbereich aufgeteilt, welcher den Platz für sämtliche Funktionsgebäude stellte. Im Überblick lassen sich aufgrund der Anzahl und Anordnung ehemaliger Gebäude Redundanzen als Hinweise auf Funktionsdopplungen im Sinne einer Ganerbeburg annehmen. Bauliche Details an den querverlaufenden Abschnittsmauern machen eine Errichtung der Burg in Etappen von Nordwesten nach Südosten wahrscheinlich. Dieser Anlage war im Nordwesten eine wenigstens 200 mal 70 Meter messende Vorburg angeschlossen, die die Ausdehnung der Gesamtanlage auf ein ähnliches Niveau hob, wie das der nur 15 Jahre zuvor errichteten Harliburg.

Kernanlage (Bildmitte) und Vorburg (untere Bildhälfte)

Die Asseburg wurde 1255 drei Jahre lang durch Herzog Albrecht den Großen von Braunschweig-Lüneburg belagert. Verteidigt durch Gunzelins Sohn Busso, der sich nun bereits „von der Asseburg“ statt „von Wolfenbüttel“ nannte, wurde die Burg unter dem Druck zweier Belagerungsburgen zu Beginn des Winters 1258 gegen eine Zahlung von 400 Mark Gold kampflos übergeben. Von den beiden hierfür errichteten Zwinganlagen auf dem Rockesberg und auf dem Lurenberg, sind die Reste letzterer beim Bau des Bismarkturms zerstört worden. Die Anlage auf dem Rockesberg ist hingegen topographisch und archäologisch gesichert. Zwischen ihr und der Asseburg konnte 2006 ein Podest zur (vermutlichen) Aufstellung einer Blide aufgedeckt werden.

Nachdem die Burg von 1258 bis 1331 im Besitz der Braunschweiger Herzöge blieb, war sie zwischen 1331 bis zu ihrer Zerstörung für 147 Jahre im Pfandbesitz der Stadt Braunschweig. Ihr Ende kam mit einer 1491 erfolgten welfischen Erbteilung, die unter anderem das Wolfenbütteler Gebiet an Herzog Heinrich den Älteren von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel fallen ließ. Seinen Status als Landesherrn umgehend durchsetzend, belagerte er erst Hannover und formulierte die Stadt Braunschweig als sein nächstes Ziel. Durch die Distanz zur Asseburg sah sich der Rat der Stadt nicht in der Lage selbige gegen ein fürstliches Heer verteidigen zu können, wollte die Anlage durch Eroberung aber auch nicht in die Verfügungsgewalt des Landesherrn fallen lassen. Aus diesem Grund entschied man die Anlage aufzugeben und sie nach dem Abzug der städtischen Burgbesatzung anzuzünden. Damit endete 1492 die Geschichte der Asseburg als aktive Befestigungsanlage nach 274 Jahren wechselvoller Geschichte. Ein Wiederaufbau, obwohl der Stadt per Vergleich 1494 und 1519 angeordnet, fand nicht mehr statt. Die Gründe hierfür waren sicherlich vielschichtig, werden aber vor allem im veränderten militärischen Anspruch der Zeit zu suchen gewesen sein. Trotzdem blieb sie noch über eine lange Zeit als imposante Ruine im Bewusstsein der Bevölkerung. Während im 30jährigen Krieg von ihr zumindest noch so viel erhalten war, dass der Hofgärtner des herzoglichen Schlosses Hessen noch vom „alte[n] Mawerwerck und ein[em] Stück vom Thurm“ schreiben konnte und Matthäus Merian in seiner Topographia des Herzogthums Braunschweig und Lüneburg das Bild einer riesenhaften Burgruine zeichnete, sorgte anhaltender Raubbau für ein langsames Verschwinden der Restanlage. Trotzdem findet der Ort der ehemaligen Feste im Jahr 1733 noch einmal kurzzeitig  zu imperialem Glanz zurück, als die aus dem Schloss Salzdahlum kommende Hochzeitsgesellschaft Friedrichs des Großen und Elisabeths von Braunschweig zwischen den Ruinen ein hochherrschaftliches Picknick veranstalteten. Der genius loci lässt grüßen.

Literaturauswahl

Koch, Rudolf: Die Asseburg. Ein Beitrag zur Geschichte der Burg und ihres Bauherrn Gunzelin von Wolfenbüttel. Braunschweig 1988.

Oppermann, Martin: Der Rockesberg. In: Archäologie in Niedersachsen, Band 17 (2014), S. 80-83.

Befestigungen, Burgen

Die Scheverlingenburg

20. Januar 2022

Bereits 1856 fasst der Braunschweiger Hofrat Julius Dedekind (nach welchem übrigens die Straße im Lindenberg benannt ist) den Status der ehemaligen Befestigungsanlage im schwülperischen Walle passend mit den Worten zusammen: „Von den vielen Burgen [im Braunschweiger Land] ist die Scheverlingenburg [die] am allerwenigsten bekannt[e].“. Das darf heute noch als genauso wahr gelten, wie schon vor 170 Jahren. Die Frage lautet also: Wieso sollte man sich überhaupt mit ihr beschäftigen; besonders vor dem Hintergrund jahrzehntelanger regionalfokussierter Geschichtsforschung, die stets die Superlative zur Schaffung historischer Identität im Auge hatte? Die Antwort ist simple. Weil es im Fall der Scheverlingenburg das Meiste eben nur sprichwörtlich zwischen den Zeilen zu lesen gibt. Die Quellen sind rar, die Anlage ist überbaut. Trotzdem sind es häufig Orte wie dieser, die der Magie der Beschäftigung mit dem Vergangenen am nächsten stehen. Verortbar und doch verschwunden. Bedeutungsschwer und doch inhaltlos. Das Auflösen dieser Dissonanz ist in der Beschäftigung mit der Geschichte wenigstens so stimulierend, wie das ehrfurchtbedingte Erstarren vor dem Kaiserhaus in Goslar. Mit dem wichtigen Unterschied, dass man es im ersten Fall mit einem Lern- und Bewältigungsprozess zu tun hat, während der zweite Fall häufig schlichtem Konsum gleicht. Aber das ist ein alter Hut. Jede Oma hat irgendwann schon einmal zu ihrem Enkel gesagt, dass selbstdenken schlau macht. Und deshalb geht es heute um die Scheverlingenburg und ihre unterschätzte Geschichte.

Beginnend mit den Anfängen der Anlage, liegen diese hier nicht im Mittelalter, wie es bei den meisten Befestigungen unserer Region der Fall ist, sondern bereits im sechsten Jahrhundert vor Christus, der sogenannten vorrömischen Eisenzeit. Auch wenn sich dieser Umstand zunächst nicht besonders bemerkenswert gibt, ist er doch von allerhöchstem Interesse, da von vergleichbaren Anlagen dieser Zeitstellung in unserer Gegend überhaupt nur (noch) drei überliefert sind. Dort, wie auch hier, sind die Umstände der Erbauung bis heute dort nicht geklärt. Allerdings gibt es seit einigen Jahren Hinweise darauf, die die Errichtung zeitgleicher Befestigungen in der Region des heutigen Hannovers mit einer allgemeinen Bedrohung der hiesigen Bevölkerung durch keltische Angreifer aus dem Südwesten in Verbindung bringen. Diesen Gedanken auf die nur 80 Kilometer entfernten Anlagen des Braunschweiger Landes übertragend, eröffnet sich hier nicht nur neue Perspektiven in der Bewertung der Bauwerke selbst, sondern eröffnen vor allem neue Einblicke in das soziale Raumgefüge der Region. Denn bei den großformatigen Anlagen handelt es sich sicher nicht um Befestigung zur Aufnahme der kleiner Menschengruppen aus einer vielleicht benachbarten Siedlungen, sondern um Horte des kollektiven, weil großräumigen Schutzsuchens vor Angreifern, die es neben beweglichen Gütern wohl vor allem auf menschliche Beute abgesehen hatten.

Die eisenzeitlichen Anfänge der Anlage hinter uns lassend, führt die lückenhafte Überlieferung direkt ins Hochmittelalter, und damit in eine Zeit, in der die bis dahin noch namenlos überlieferte Anlage den Namen Zeverlingenborch erhält. Der Überlieferung nach jetzt in eine regelkonforme Burg umgewandelt, schweigen sich die archäologischen und schriftlichen Quellen trotzdem über einen auch nur annähernd genauen Zeitpunkt dieser Funktionsänderung aus. Allerdings war die Übernahme älterer Schutzbauten in unserer Gegend im Mittelalter eher der Regelfall, als die Ausnahme. Vergleiche hierfür finden sich im Braunschweiger Land in großer Anzahl. Darüber hinaus ist die Frage, ob die Anlage zwischendurch über längere Zeiträume unbegangen war, nahezu obsolet, da ihre topographische Lage am Zusammenfluss zwischen Schunter und Oker sie zu einer Zwangssituation in den unruhigen Zeiten des 9. und 10. Jahrhunderts erhob. Trotzdem lässt sich erst wieder relativ spät gegen Ende des 11. Jahrhunderts eine brunonische Adlesbefestigung sicher anführen, über den die vom Ende des 13. Jahrhunderts überlieferte Braunschweiger Reimchronik retrospektiv folgende Zeilen schildert:

Braunschweiger Reimchronik. Cod. Hamburg. Fol. 107.
Braunschweig Reimchronik. Cod. Hamburg. Fol. 43, 1879-1883 und 1905-1909. Klarschrift durch Marco Failla unter Berücksichtigung von Ludwig Weiland.

Braunschweig Reimchronik. Cod. Hamburg. Fol. 43, 1879-1883 und 1905-1909. Übersetzung durch Marco Failla.

Was die hier so eloquent aber eben auch erst knapp 200 Jahre nach den geschilderten Ereignissen wiedergegeben wird, war die pfandmäßige Überlassung der Burg Dankwarderode (im heutigen Braunschweig) an Kaiser Heinrich IV., der im Kontext eines fehlgeschlagenen Aufstands gegen ihn, Vergeltung an der Dynastie der Brunonen übte. Die, die hier die Burg überließ, war Markgräfin Getrud die Jüngere, Urgroßmutter Heinrichs des Löwen, Schwester des Anführers der Opposition gegen den Kaiser und nun, durch den Tod ihres Bruders, Alleinerbin der brunonischen Dynastie. Um den Kaiser zu beschwichtigen nicht weiter gegen sie vorzugehen, entschied sie ihm ihren Stammsitz und den Ort des späteren Braunschweigs zum Zeichen ihres guten Willens kampflos zu überlassen. Zum Ort ihres Exils bestimmte sie die Scheverlingenburg. Über die Gründe schweigt sich die Reimchronik aus, es ist aber davon auszugehen, dass es sich bei ihr wahrscheinlich um die stärkste Befestigung (nach Dankwarderode?) ihres Zugriffsbereichs gehandelt hat. Nach ihrer anschließend doch recht zügigen Rückkehr nach Braunschweig, endet das geschichtliche Narrativ zur Scheverlingenburg hier erst einmal wieder, bis dynastische Zusammenschlüsse sie im 12. Jahrhundert in den Familienbesitz der Welfen und damit zurück ins Licht der Überlieferung bringen. Durch eine 1202/03 in Paderborn erfolgte, innerdynastische Erbteilung, fiel die Anlage als Eigenbesitz an Kaiser Otto IV., der, nachdem er sich 1212 selbst auf ihr aufgehalten hat, 1213 in einem Kaiserdiplom verkündet dort ein mit umfangreichsten Mitteln ausgestattetes Stift oder (Zisterzienser-) Kloster zu gründen. Das ist vor allem als insofern bemerkenswert anzusehen, da ein Vorgang solchen Ausmaßes für ihn kein zweites Mal belegt ist. Was hatte es also mit dieser Entscheidung auf sich? Tatsächlich gibt es ein paar Indizien, die dafür sprächen, dass es sich hierbei nicht nur um den Plan zur Errichtung einer großklerikalen Anlage gehandelt haben könnte, die zu Bauen er übrigens als Sühne für eine verwandtschaftlich problematische Ehekonstellation versprochen hatte, sondern dass es sich bei dem Projekt ecclesia sancte Marie apud Sceverlingenburch eigentlich um den Bau einer kaiserlichen Grablege in der Tradition Braunschweigs oder Königslutters gehandelt haben könnte. Immerhin spräche der Dotationsumfang von vermutlich über 100 Hufen Land plus weiteren Zubehör dafür, dass sich hier deutlich über die Maße einer gewöhnlichen Stiftung bewegt worden ist (Nachvollziehen lassen sich etwa 90 Hufen. Die Dotationsurkunde gibt allerdings zuweilen nur Ortsnamen mit unbestimmter Feldflur und Zubehör an, so dass „vermutlich über 100 Hufen“ eher der Wahrheit entspräche). Auf der anderen Seit bestünde aber auch die Möglichkeit, dass der seit 1210 exkommunizierte Kaiser durch diesen Umfang dem Manko seiner kirchlichen Ausgestoßenheit begegnen wollte, da diese einer klösterlichen Ansiedlung entgegengestanden hätten. In jedem Fall wäre hierfür eine Kirche imperialen Ausmaßes nötig gewesen, die sich mit den bereits bestehenden Dynastengräbern ihrer Zeit hätte messen lassen müssen (Stiftskirche St. Peter und Paul in Königslutter, 75m Länge, Baubeginn 1135; Stiftkirche St. Blasii in Braunschweig, Länge 71m, Baubeginn 1173; Zisterzienserabteikirche Riddagshausen, Länge 86m, Baubeginn 1206; Zisterzienserabteikirche Walkenried, 92m Länge, Baubeginn 1210).

Heutige Dorfkirche in Walle. Durch ihr Christinenpatrozinium (trotzdem erst ab 1492 belegt) sehr wahrscheinlich nicht identisch mit der ecclesia sancte Marie Ottos IV. Der Turm weist romanische Schmuckformen auf (ggf. Rest einer älteren Burgkapelle), das Kirchschiff ist von 1835/36.

Die begonnen Bauarbeiten an dieser Anlage müssten aber, so das indizielle Konstrukt überhaupt stehen bliebe, schon kurze Zeit später, im längsten Fall aber gegen Mitte des 13. Jahrhunderts wieder eingestellt worden sein. In den Jahrhunderten danach wird dann mit Ausnahme des noch heute in Teilen bis zu zehn Meter hohen Erdwalls die ehemalige Burganlage so vollumfänglich zurückgebaut, dass ab dem 14. Jahrhundert sogar der klangvolle Name Sceverlingeburch dem verhältnismäßig plump klingenden Walle weichen muss. Aber vielleicht ist es ja auch genau dieser Name, in dem als letzte Reminiszenz größerer Zeiten das zu W(V)alle verkürzte und an das Patrozinat der Kirche angelehnte Vallis sanctae Marie oder eben Mariental mitschwingt. Egal wie war, ein schöner Gedanke ist es auf jeden Fall.

Literaturauswahl

Cosack, Erhard: Keltische Überfälle in der niedersächsischen Mittelgebirgszone. In: Archäologie in Niedersachsen, Band 17. Oldenburg 2014, S. 51–55.

Schulz, H.A.: Die Scheverlingenburg. In: Braunschweigische Heimat 58, Ausgabe 4 (1972), S. 97-102.

Wallbrecht, Andreas: Nördlichste Burganlage der Vorrömischen Eisenzeit. Die Scheverlingenburg bei Walle, Ldkr. Gifhorn. In: Die Kunde, Neue Folge 54 (2003), S. 45-53.

Rabow, Arnold: Walle als projektiertes Herrschaftszentrum: Kaiser Otto IV. und Scherlingenburg. In: Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte 97 (2016), S.227-239.

Ahlers, Rolf: Die Scheverlingenburg war keine Wasserburg. In: Braunschweigische Heimat 102 (2016), S. 21-28.

Hucker, Bernd Ulrich: Kaiser Otto IV. Hannover 1990.

Butt, Arne: Scheverlingenburg. In: Dolle, Manfred (Hg.): Niedersächsisches Klosterbuch. Band 3, Bielefeld 2012, S.1347-1348.

Burgen

Die Königspfalz Werla

9. Januar 2022

Es gibt nur wenige Orte im Braunschweiger Land, an denen sich alle Aspekte der Geschichtsforschung so gut erklären lassen, wie auf der Königspfalz Werla. Dabei ist es heute gar nicht mehr so einfach die ehemalige Befestigungsanlage in allen Bereichen ihrer ursprünglichen Funktion zu begreifen. Denn eine Königspfalz des 10. Jahrhunderts war nicht nur eine fortifikatorisch gesicherte Residenz, sondern vor allem ein Wirtschaftsstandort im königlichen Eigenbesitz.

Zentraler Gebäudetrakt der Kernanlage mit Kirche (hinten),
Zwischenbau (mittig) und Kemenate (vorne)

Den Kern der Anlage bildete eine im ersten Drittel des 10. Jahrhunderts gebaute, anamorph-runde Befestigung von etwa 140 Metern Durchmesser, deren äußere Steinmauer mit halbrunden Türmen bestanden, und in den gefährdeten Bereichen zusätzlich mit einem rampenartigen Wall hinterschüttet war. Diesen, im Norden und Westen der Kernanlage befindlichen Abschnitten, war zusätzlich ein begleitender Graben vorgelagert, dessen Aushub analog das Material für den dortigen Wallaufbau lieferte. Innerhalb dieser ursprünglichen Befestigung befanden sich sämtliche zur Repräsentation genutzten Gebäude.

Parallel aber erfüllte die Anlage bereits seit frühstem Bestehen (und vor allem!) eine wirtschaftliche Komponente, deren Wirkmächtigkeit die ihrer politischen Aufgabe zeitlich deutlich zu überdauern vermochte. Während man in der älteren Forschung die ausgedehnten Vorburganlagen der Königspfalzen gerne als Unterkünfte verweilender Heersaufgebote deutete, sind sie heute sicher als Standorte umfangreichster Warenproduktion identifiziert. Die Pfalz verstanden (vor allem) als Wirtschaftsfaktor für das reisende Königtum. Und genau hier stach die Werla besonders hervor. Das Vorhandensein von insgesamt drei Vorburganlagen, deren Größe die der eigentlichen Kernanlage um das Sechsfache überschritt, machten die Anlage mit insgesamt 15 Hektar zu einem der größten befestigten Plätze dieser Zeitstellung in ganz Norddeutschland.

Rekonstruktion eines Wirtschaftsgebäudes (Grubenhaus) des 10. Jahrhunderts (Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda)

Allerdings wurde die Anlage nicht nur in rekordverdächtig kurzer Zeit zwischen etwa 926 und 960 erbaut, sondern verlor auch ebenso schnell wieder an politischer Bedeutung, so dass sich seit 1013, mit der Ausnahme von Friedrich I. im Zuge der Auseinandersetzung mit Heinrich dem Löwen im Jahr 1180, kein amtierender Heerscher mehr auf ihr aufgehalten hat. Die Gründe hierfür werden seit Jahren in der Forschung kontrovers diskutiert. Am wahrscheinlichsten scheint ein Zusammenspiel aus wirtschaftlichen Umbrüchen in Sachsen (Tauschwirtschaft vs. Gewichts- und Münzwirtschaft) und einem Wechsel des Herrscherhauses von den Ottonen zu den Saliern gewirkt zu haben. In jedem Fall entstand auf dem gleichen Krongut ab 1017 eine neue, modernere Pfalz im nur wenige Kilometer entfernten Goslar, welche sämtliche Repräsentationsfunktion ihrer Amtsvorgängerin übernahm.

Idealisierter Zustand des „Kaiserhauses“
der Pfalz Goslar im 12. Jhd.
(Rekonstruktion Ende 19. Jhd.)

Wann aber die davon unberührten wirtschaftlichen Aktivitäten danach zum Erliegen kamen, ist schwer zu sagen. Überliefert ist, dass bereits im Jahr 1086 200 Hufen des die Anlage ursprünglich versorgenden Landes, inklusive Teilen ihrer selbst, an den Hildesheimer Bischof verschenkt worden. Mit dem umfangreichen Abriss der ehemaligen Repräsentationsbaulichkeiten wird dann nach dem Ausweis der archäologischen Quellen auch schon kurze Zeit später begonnen worden sein.

Obwohl der im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts erschienene Sachsenspiegel die Werla noch kannte, schien sich ihre Spur danach aber relativ zügig verloren zu haben. Beispielsweise verlegte schon die gegen Ende des 13. Jahrhunderts erschienene Braunschweiger Reimchronik aus Unwissenheit und nur 80 Jahre später, den Ort der ehemaligen Pfalz nach Mecklenburg-Vorpommern. So ist es auch nicht verwunderlich, dass abgesehen von etwas restlicher Siedlungsaktivität im Bereich der ehemaligen Kernanlage, das Areal spätestens im 16. Jahrhundert endgültig aufgelassen wurde (die jüngste hier gefundenen Münze datiert in das 15. Jahrhundert).

Von da an sollte es knapp 400 Jahre dauern, bis die Anlage 1875 wiederentdeckt wurde. Was sich aber danach im Zuge mehrerer Grabungskampagnen an ihr forschungsgeschichtlich entlud, darf retrospektiv durchaus als Sinnbild politischer, wissenschaftlicher und privater Ambitionen im Spiegel ihrer jeweiligen Zeit gelten. Nicht ausschließlich, aber eben auch aus diesen Gründen, bestimmte der Diskurs über sie in der Folge wenigstens zeitweise den Ton in der deutschen Pfalzenforschung. Umso entscheidender war die Wiederaufnahme der Grabungstätigkeit seitdem Jahr 2007, um sämtliche (und vermeintliche) Forschungsstände der Jahrzehnte davor einer entsprechenden Überprüfung zu unterziehen. Im Ergebnis dieser bis heute andauernden Leistung dürfen große Teile der bis dahin angenommenen Bauhistorie als überholt gelten.

Der Verfasser beim Freilegen des Nordtores zur Kernanlage (2010)

Wieso sollte man heute also die Werla besuchen? Zum einen, weil es dort seit 2007 einen Ort moderner Geschichtsvermittlung in Form eines zum UNESCO-Welterbe gehörenden Archäologieparks gibt, der „notfalls“ eben auch nur zum Spazierengehen einlädt. Und zum anderen, weil es wenige Orte im Braunschweiger Land gibt, die eine vergleichbare historische Wirkmächtigkeit aufzubieten haben. Championsleague halt.

Literaturauswahl

Blaich, Markus et al.: Werla 1. Die Königspfalz und ihre Ausgrabungen 1875 – 1964. Mainz 2015.

Geschwinde, Michael: Werla 3. In presidio urbis: Die Befestigungen der Königspfalz. Mainz 2017.

Geschwinde, Michael: Die Königspfalz Werla im Vexierbild der Ausgrabungen. In: Michael Geschwinde et al. (Hg.): Archäologische Beiträge zur Erforschung der Geschichte des Braunschweiger Landes – Zum Gedenken an Hartmut Rötting. Wendeburg 2021, S. 33-43.

Geschwinde, Michael: Die Königspfalz Werla als Befestigung. In: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters 32 (2019), S. 35-44.

Ring, Edgar: Die Königspfalz Werla. Die mittelalterliche Keramik. Braunschweig 1990.

Seebach, Carl-Heinrich: Die Königspfalz Werla. Die baugeschichtlichen Untersuchungen. Neumünster 1967.

Schroller, Hermann: Die Untersuchungen der sächsischen Königspfalz Werla bei Goslar. In: Die Kunde 6 (1938), S. 39-72.

Rieckenberg, Hans-Joachim: Zur Geschichte der Pfalz Werla nach der schriftlichen Überlieferung. In: Deutsche Königspfalzen. Beiträge zu ihrer historischen und archäologischen Erforschung. Göttingen 1965, Band 2, S. 174-209.

Krüger, Sabine: Einige Bemerkungen zur Werla-Forschung. In: Deutsche Königspfalzen. Beiträge zu ihrer historischen und archäologischen Erforschung. Göttingen 1965, Band 2, S. 210-264.

Meckseper, Cord: Nutzungsstrukturen baulicher Raumsysteme an hochmittelalterlichen Herrschaftssitzen. In: Deutsche Königspfalzen. Beiträge zu ihrer historischen und archäologischen Erforschung. Göttingen 2007, Band 7, S. 198-219.

Gauert, Adolf: Das Palatium der Werla: Archäologischer Befund und schriftliche Überlieferung. In: Deutsche Königspfalzen. Beiträge zu ihrer historischen und archäologischen Erforschung. Göttingen 1979, Band 3, S. 262-277.

Frey, Christian: Burgen und symbolische Kommunikation – Werla und Harzburg. In: Burgen und Schlösser 3/2010, S. 162-167.

Regionalgeschichte

Die alte Oker bei Sandlingen

3. Januar 2022

Nach roten Fäden in der Geschichte zu fragen, ist immer so eine Sache. Der eine sieht sie hier, der andere sieht sie dort. Aber ohne an dieser Stelle zu tief in die Geschichtstheorie einzutauchen, darf man durchaus feststellen, dass man sie für eine erfolgreiche Vermittlung braucht. Und daher ist es auch völlig legitim zu fragen, ob es sowas auch in der Geschichte des Braunschweiger Landes gegeben hat?
Und da die Frage ja bekanntlich immer souveräner als ihre Antwort ist, behaupte ich, dass es die Oker war. Sie und ihren Querungen rahmen, seitdem es historisch zu fassen ist, die kulturelle, politisch und wirtschaftliche Entwicklung der Gegend ein. Oder simpler ausgedrückt: Ohne Oker kein Braunschweig; ohne Braunschweig kein Braunschweiger Land.

Dass die „(Ober)Vorwärtsstrebende“ natürlich nicht ein Fluss vom Kaliber der Elbe war, ist klar. Trotzdem bleibt gerade das Thema (mittelalterliche) Okerschifffahrt ein Dauerbrenner im historischen Diskurs. Und dazu sei zumindest so viel gesagt: Erst seit siebzig Jahren ist der Forschung überhaupt bekannt, dass der Okerunterlauf von Meinersen bis Müden aus wirtschaftspolitischen Gründen künstlich dorthin verlegt worden ist. Bis ins 14. Jahrhundert mündete sie nämlich noch im 18 Kilometer entfernten Bockelskamp bei Wienhausen in die Aller. Aber davon berichtet dem ungeschulten Auge heute in der Landschaft nahezu nichts mehr, da 700 Jahre agrarische Intensivnutzung die Oberfläche des dortigen Flotwedel (=Flutwald) weitestgehend egalisiert haben. Trotzdem, und das ist der Grund für diesen Beitrag, hat sich im Wald bei Sandlingen ein 800 Meter langer Restarm erhalten, der seit dem Spätmittelalter erfolgreich seinem Verschwinden trotzt.

Von der Magie dieser Situation brauche ich hier jetzt nicht allzu viel zu schreiben, das sollte jeder für sich selbst herausfinden. Aber soviel sei gesagt: Mir hat sich das zufällige Entdecken dieses im Wald versteckten und noch immer in Teilen mit Grundwasser gefüllten, ehemaligen Okerarms tief ins Historikerherz gebrannt. Für mich wirklich ein Ort, den die Zeit selbst vergessen zu haben scheint.

Hic fuit!

Literaturauswahl

Meibeyer, Wolfgang: Lag Bischof Bernwards Mundburg in Wienhausen. In: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 71 (2002). S. 47-51.

Meibeyer, Wolfgang: Urlandschaft und mittelalterliche Gewässer im engeren Stadtgebiet von Braunschweig. In: Michael Geschwinde et al. (Hg.): Archäologische Beiträge zur Erforschung der Geschichte des Braunschweiger Landes – Zum Gedenken an Hartmut Rötting. Wendeburg 2021, S. 135-142.

Meibeyer, Wolfgang: Gabe es wirklich eine „bedeutende“ Frachtschifffahrt auf der unteren Oker im hohen Mittelalter? In: Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte 83 (2002), S. 205-210.

Müller, Theodor: Schifffahrt und Flößerei im Flussgebiet der Oker. Braunschweig 1968.

Hahne, Otto: Die mittelalterlichen Burgen und Erdwälle am Okerlauf. Braunschweig 1965.

Hodemacher, Jürgen: Von der Quelle bis zur Mündung. Die Oker. Cremlingen 1992.

Stadtgeschichte Braunschweig

Der Braunschweiger Löwe

30. Dezember 2021

Über den Braunschweiger Löwen zu schreiben ist sinnvoll und sinnlos zugleich. Sinnvoll, weil es immer gut ist über Dinge zu schreiben, die fast jeder (Braunschweiger) kennt. Trotzdem ist die Beschäftigung mit ihm auch jedes Mal ein Stückchen weit zwecklos, da alles, was der Geschichtsinteressierte so auf den ersten Blick „noch“ über ihn lernen könnte, sich vor allem im Bereich der Kunsthistorie bewegt. Und die ist eben nicht jedermanns Sache. Da reicht es sich zu merken, dass „Die Geschichte der deutschen Kunst“ den Löwen mit das „künstlerisch Stärkste unter den uns gebliebenen Werken der Bronzeklasse“ zu einem absoluten Meisterwerk erklärt, welches sich in einer Sphäre mit da Vincis Mona Lisa oder Michelangelos David bewegt.

So weit, so besonders!

Trotzdem ist der aus 850 Kilogramm Bronze bestehende Löwe weit mehr als nur ein übriggebliebener Superlativ mittelalterlicher Kunstfertigkeit: Seit seiner Errichtung irgendwann zwischen den Jahren 1163 und 1181 steht er zusammen mit seinem Auftraggeber Heinrich dem Löwen für die Stadt selbst. Und als richtiges Braunschweiger Original ist er natürlich auch vor Ort „geboren“ worden. Allerdings hat das wohl fast zwei Jahre gedauert. Beinahe wie bei einem Elefanten. Das lag aber vor allem an dem aufwändigen Gussverfahren, bei dem die spätere Skulptur durch das Ausschmelzen aus einer Einwegform gewonnen wurde. Sollte das also nicht klappen, fängt man wieder von vorne an. Und dass das nicht so einfach war, zeigen über 245 Gießfehlstellen, die sich noch heute als ausgebesserte Risse und Flächen über die ganze Skulptur verteilen. Als dann also alles so halbwegs fertig war, musste man den Löwen noch einer Schlankheitskur von 1200 Kilogramm unterziehen, in dem man ihm (unter anderem) durch sein Maul die Reste des Gießkerns entnahm. Erst jetzt konnte das Werk finalisiert werden. Mit einem kleinen Meißel wurden Details wie Augen und Teile der Mähne „reingeklopft“. Und poliert werden musste er natürlich auch noch. So gülden er nun danach aussah, wurde er anschließend dann sicherlich in Anwesenheit seines Auftraggebers aufgestellt. Und an dem Tag waren alle sehr stolz! Ende.

Hic fuit!

Literaturauswahl

Seiler, Peter: Der Braunschweiger Burglöwe – Spurensicherung auf der Suche nach künstlerischen Vorbildern. In: Jochen Luckhardt et al. (Hg.): Heinrich der Löwe und seine Zeit. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125-1235. Band 2. München 1995, S. 244-255.

Drescher, Hans: Zur Gießtechnik des Braunschweiger Löwens. In: Gerd Spieß (Hg.): Der Braunschweiger Löwe Braunschweig 1985, S. 289-432.

Bei der Wieden, Brage et al. (Hg.): 850 Jahre Braunschweiger Löwe. Dokumentation der Tagung vom 10. Und 11. März 2017. Braunschweig 2019.

Jordan, Karl et al.: 800 Jahre Braunschweiger Burglöwe 1166-1966. Braunschweig 1967.